Backpacking

Usbekistan – Fotoshooting in Denau

Von Boysun sind wir nach Denau aufgebrochen. In Denau hatten wir die Wahl zwischen dem vermutlich schlechtesten Hotel in Usbekistan (Hotel Denau – wenn man den Berichten anderer Backpacker glaubt ist das ein ziemliches Drecksloch ohne funktionierende Dusche) und dem Hotel Eurasia. Wir haben uns für letztes entschieden und die knapp 40€ investiert in der Hoffnung auf eine heiße Dusche. Dusche war vorhanden – WLAN nicht.

Nach einem Geldtausch auf dem Schwarzmarkt (mit USD kommt man in Denau nicht weit und wir hatten fast keine Som mehr) und etwas Rumfragen bezüglich WLAN sind wir dann beim Supermarkt Yubilenyniy gelandet. Vom Kassierer Bobram (oder so ähnlich) haben wir dann nach einer per Google Translate geführten Unterhaltungen auch das WLAN-Passwort Denov12345 rausbekommen. Als wir uns auf dem Fußboden im Supermarkt-Foyer niedergelassen und Emails geschrieben haben, kam Bobram dann wieder und gab mir seine Email-Adresse (keine Ahnung warum). Nachdem ich seine Frage „Can you take photo, Mister?“ bejaht habe und meine Kamera hervorgekramt habe, hat er mit seinem Handy ein Foto von Björn und mir gemacht. Da bestand offensichtlich ein Missverständnis..

Später hat sich das WLAN dann noch kurz verabschiedet und Bobram hat dies vergeblich mit Google Translate versucht zu erklären (siehe Foto):

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Bis zu diesem Zeitpunkt dachten wir, Denau sei ziemlich langweilig. Dann sind wir auf den weitläufigen Basar gegangen und wollten uns zum Abendessen ein paar Lebensmittel kaufen. Häufig wollten die Händler unser Geld jedoch gar nicht annehmen, sondern bestanden darauf uns zu beschenken! Sonderlich häufig scheinen hier keine Touristen vorbeizukommen..

Meine lässig am Handgelenk baumelnde Kamera wirkte geradezu wie ein Usbeken-Magnet: innerhalb des knapp einstündigen Basarbesuchs wurde ich von circa einem Dutzend verschiedenen Händlern gebeten, sie zu fotografieren.

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Mit einer Tüte voller Süßigkeiten, Käse und Brot haben wir den Basar verlassen und den nächsten Grill angesteuert. Schnell hatten wir Tee und vier Schaschliks, was zusammen mit der Basar-Ausbeute unser entspanntes Abendessen werden sollte. Doch es wurde keinesfalls entspannt! Sehr schnell wurden wir von einigen Usbeken belagert, die unbedingt Fotos mit uns machen wollten, Telefonnummern und Adressen austauschen wollten (um uns bald in Hamburg zu besuchen) und einem Englisch-Lehrer, der uns unbedingt seine Schule zeigen wollte. Zwischendurch kamen junge Frauen, die Fotos von sich oder ihrem Baby wollten.

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Wir konnten die Masse schließlich davon überzeugen, dass wir zuerst die Schaschliks (und weitere Teigtaschen, die wir nicht bestellt hatten aber unbedingt probieren sollten) aufessen und danach die Fotos machen. Gesagt, getan. Die Usbeken waren geradezu Foto-verrückt und wir waren offensichtlich die totale Attraktion. Es wurden Fotos gefordert mit uns und allen anwesenden Senioren, mit vertauschten Mützen, mit den Damen, mit den Schaschliks und dann nochmal von vorne… Es war wirklich urkomisch! Nachdem wir dann irgendwann die Schaschlik-Bude verlassen und mit dem Fotoshooting offensichtlich viele Usbeken glücklich gemacht hatten, sind wir weiter in einen benachbarten Park spaziert. Die Usbeken dort waren auch sehr gesprächig – und ebenfalls sehr fotogen..

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