Backpacking

Indien – Die pinke Stadt Jaipur

Jaipur wird auch die „Pink City“ genannt. Pink war früher die Farbe der Gastfreundschaft und dies wurde in der Tat bis heute beibehalten. Tatsächlich ist die Farbe der meisten Gebäude in der Altstadt aber nicht pink, sondern eine Mischung aus Apricot, Lachs und Orange – gepaart mit einigen farblichen Alterserscheinungen ;-) Das Stadtbild ist aber definitiv einzigartig und schön anzusehen!

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir bald einen Architektur Burnout erleiden werden, denn in den zwei Tagen standen in der Pink City wieder einige Tempel, Paläste und Forts auf dem Programm, unter anderem Water Palace, Hawa Mahal, Birla Mandir etc.

Das Highlight am ersten Tag war definitiv die Besichtigung des Amber Fort mit seinen mit Bodypainting verzierten Elefanten:


Am zweiten Tag waren wir noch im Monkey Temple, der seinem Namen alle Ehre macht und auch zu den Highlights von Jaipur zählt:

Zur Abwechslung von der ganzen beeindruckenden Architektur waren wir noch in der Albert Hall im Museum und abends waren wir ein paar Bierchen trinken und haben in einer Rooftop Bar/Disko ein paar Eindrücke von der lokalen Musik-Kultur gesammelt.
Unser privater Fahrer hatte uns mittlerweile verlassen. Kutschiert hat uns dann tagsüber ein freundlicher, sehr gut englisch sprechender Tuktuk-Fahrer namens Manoj Kumawat. Mit laut schalender Musikanlage inkl. riesigem Subwoofer (ja, alles im kleinen Tuktuk).. Ansonsten haben wir auch den lokalen Bus genutzt, in dem eine Fahrt nur umgerechnet 7 Cent gekostet hat!

Morgen geht’s auf nach Nepal :-)

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Indien – Tiger und Affen

Im Ranthambhore National Park soll es die größte Tiger-Population in Indien geben. Klingt gut. So haben wir uns vormittags in einem Jeep auf eine Tiger Safari begeben. Unser Guide schien – dem optischen Zustand nach zu urteilen (viel erzählt hat er halt nicht..) – langjährige Erfahrung mit dem Aufspüren von Tigern zu haben. Und er war offensichtlich gut gelaunt:

Das hat aber beides nicht gereicht, denn heute haben wir leider keinen Tiger vor die Linse bekommen, sondern nur ein paar verschiedene Arten langweiliges Dammwild oder so:

Andere Touristen haben innerhalb von zwei Tagen auf drei Safari Touren doch tatsächlich uuunglaubliche 2 Tiger und einen Bären gesehen.. Fazit: für eine abwechslungsreiche Safari fliegt man doch lieber in Afrika’s Nationalparks anstatt nach Indien.

Nachmittags waren wir beim Ranthambhore Fort. Auf dem Weg zum Fort und in der Festungsanlage mit ihren unterschiedlichen kleinen und größeren Tempeln haben wir unzählige Rudel kleiner zutraulicher Äffchen getroffen. Einige der kunterbunt festlich gekleideten Hindus, die mit uns auf dem Weg zum Ganesh Tempel im Fort waren, haben die Affen mit Snacks versorgt – wahrscheinlich waren sie deshalb so zutraulich – ich meine die Affen, nicht die Hindus ;-)

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Indien – Die Erschreckende Armut beim Weltkulturerbe

In Fathepur Sikri befand sich Ende des 16. Jahrhunderts die ehemalige Hauptstadt des Mogulreiches. Das Mogulreich umfasste im 17. Jahrhundert fast den gesamten indischen Subkontinent und wurde angeführt von einem muslimischen Herrscher, dem sogenannten Mogul, Großmogul oder Mogulkaiser. Die Baudenkmäler der Stadt stehen seit 1986 unter dem Schutz der UNESCO und gehören zum Weltkulturerbe der Menschheit. 

Durch die Moschee Jami Masjid hat uns ein freundlicher junger Mann geführt und alles erklärt. Da er betont hat, dass er kein Geld dafür haben will und die Führung echt gut war, hat er ein ordentliches Trinkgeld von uns bekommen. Es gibt auch genügend „falsche“ Guides, die einem das Blaue vom Himmel für total überhöhte „offizielle“ Preise versprechen. Mal wieder Glück gehabt ;-) Außerdem waren wir natürlich bei den Festungsanlagen und Ruinen, die wir selber per Audio-Guide erkundet haben.


Als wir die engen Gassen von Fathepur Sikri erkundet haben, trafen wir erneut auf eine übergroße Portion Armut und extrem unhygienische Zustände: Gossen voller Müll mit spielenden Kindern, Familien in Behausungen aus alten Stangen und Folien, beißender Geruch durch Müllverbrennung am Straßenrand, bettelnde zerzauste kleine Kinder, Schweine und Menschen in Müllbergen, Männer und Frauen, die vor den Augen andere ihre großen und kleinen Geschäfte direkt auf der Straße verrichten – und dementsprechende Fäkalien und Gerüche auf der Straße. 

Das war fast noch schlimmer und herzzerreißender als Delhi, wo wir bereits ganzen Familien von Obdachlosen (inklusive Babys!) schlafend in total verdreckten Gossen gesehen hatten..
Aus Respekt vor den Menschen und da sich solche Bilder sowieso im geistigen Auge einbrennen, haben wir in den meisten Fällen nicht auf den Kameraauslöser gedrückt. Um das Thema aber nicht zu verschweigen, sind hier trotzdem mal ein paar Fotos:


Die Eintrittspreise zu den Weltkulturerbe-Stätten haben sich übrigens in Indien in den vergangenen Jahren übrigens mehr als vervierfacht. Von dem Geld kommt aber leider anscheinend nichts bei der Bevölkerung an.

Gestern konnten wir zum Glück nach zähem Verhandeln mit unserem Hotelier ein für lokale Verhältnisse halbes Vermögen von Euro in Rupien wechseln. Bisher haben wir – da wir wirklich sehr wenig Rupien dabei hatten – den bettelnden Kindern immer nur unsere Süßigkeiten und Kuchen gegeben. Absofort werden wir auch mal Rupien verteilen – auch auf die Gefahr hin, dass wir dann von noch mehr Kinder umringt werden ;-)

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Indien – Beim Weltwunder Taj Mahal

Die Tickets für’s Taj Mahal konnte man ausnahmsweise noch mit den für fast alle übrigen Geldgeschäfte ungültigen alten Geldscheinen bezahlen. Glück gehabt, denn unser Vorrat an den so dringend benötigten neuen Rupien geht bald zuneige. Wir haben mittlerweile 3 verschiedene Kreditkarten an unterschiedliche Geldautomaten nach mittelmäßig langem Schlangestehen erfolglos getestet :-(

So sind wir heute frohen Mutes in aller Herrgottsfrühe zum West-Tor des Taj Mahal Komplexes spaziert. Den Guide, den wir uns vor Ort organisiert haben, konnten wir glücklicherweise mit USD (davon haben wir ausreichend) bezahlen. Erst später haben wir herausgefunden, dass die Regierung im Zuge der Demonetarisierung die Annahme von ausländischer Währung für die indischen Bürger unter Stafe gestellt hat! Naja..

Das Wetter am Taj Mal spielte auch mit, sodass ein paar wirklich schöne Aufnahmen entstanden sind:


Der Taj Mahal wird auch „Kronen-Palast“ genannt und ist ein riesiges Mausoleum, das auf einer 100 × 100 Meter großen Marmorplattform in der Form einer hochgradig symmetrischen Moschee errichtet wurde. Die Architektur ist wirklich beeindruckend und es ist nachvollziehbar, dass er zu den „neuen sieben Weltwunder“ zählt. Und einige Affen gab’s dort auch. Einer ist im Austausch für ein paar Leckereien dann sogar relativ anhänglich geworden:

Außer dem Taj Mahal kann man in Agra zum Beispiel noch das Agra Fort besuchen. Das haben wir natürlich gemacht. Den Rest des Nachmittsgs haben wir dann im Mehtabh Bagh Garten relaxt – beim Blick auf den Taj Mahal und mit dem Gesang des Muezzin im Hintergrund war dies heute ein gelungener entspannter Abschluss. Spätnachmittags hat unser Fahrer Bopah uns die relativ kurzen 30km bis Fatehpur Sikri weiter kutschiert.

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Indien – Menschenauflauf

An unserem zweiten Tag in Neu-Delhi hatten wir noch ausreichend Sehenswürdigkeiten zur Auswahl, sodass es nicht langweilig wurde. Wir waren zum Beispiel beim Bangla Sahib Gurudwara Tempel, dem größten Sikh Heiligtum in Dehli und durften den Zeremonien der Gläubigen beiwohnen:


Außerdem waren wir an dem für alle Kasten zugänglichen Laxmi-Narayan-Tempel und beim Akshardam Temple Komplex, bei denen ausnahmsweise niemand Selfies mit uns machen wollte, denn Kameras und Handys waren verboten ;-)

Außerdem waren wir beim Meenza Bazar auf dem Sunday Market. Ich habe selten so ein Durcheinander aus Menschen, Tuktuks, Motorrädern, Tieren und natürlich lauthals ihr Ware anpreisenden Verkäufern gesehen. Taschendieben sind wir nicht zum Opfer gefallen und außer vielen bunten Eindrücken haben wir nichts mitgenommen. Aber den Trubel muss man wirklich mal erlebt haben!


Zwei komplette Tage in Neu-Delhi reichen nun aber auch, sodass wir spät nachmittags in Richtung Agra aufgebrochen sind, um am nächsten Morgen früh das Taj Mahal zu besichtigen.

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Indien – Selfies und Architektur in Neu-Delhi

Bei bestem Wetter hat unser Fahrer uns von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit kutschiert und wir haben unsere ersten Eindrücke gesammelt. Auf dem Programm standen unter anderem der Qutb Minar als frühes Meisterwerk der indo-islamischen Architektur, das wirklich beeindruckende Mausoleum von Humayun und die Moschee von Isa Khan Niazi.


Eines der Unesco Weltkulturerbe, das uns besonders gefallen hat, war das Rote Fort: eine riesige Festungs- und Palastanlage aus der Epoche des Mogulreiches.


Positiv aufgefallen ist uns, dass bei allen Sehenswürdigkeiten die Besucher zu 80% Einheimische waren! Björn und ich stachen irgendwie aus der Menge der Dunkelhäutigen hervor. Ein seltsamer Nebeneffekt davon war jedoch, dass an dem Tag über ein Dutzend Selfies und Gruppenfotos von uns und mit uns gemacht wurden: es scheint ein Hobby der jungen Inder zu sein, sich bei Sehenswürdigkeiten zusammen mit oder von hellhäutigen Touristen ablichten zu lassen und dabei ihre Englischkenntnisse zu erproben :-)

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Indien – Ein Subkontinent im monetären Ausnahmezustand

Anfang November wurden ohne Vorankündigung circa 86% des Bargeldes in Indien für ungültig erklärt: Alle 500 und 1000 Rupien Scheine sind ungültig und können nur noch bis Jahresende in der Bank gegen neue Scheine getauscht werden!

Die Auswirkungen sind genauso simpel wie drastisch: es herrscht akute Bargeld-Knappheit, fast alle Geldautomaten sind außer Betrieb und an den wenigen Geldautomaten, die noch Bargeld ausgeben, muss man stundenlang Schlange stehen.

Und warum das Ganze? Als Gründe für diese sog. Demonetarisierung wird das Eindämmen von Falschgeld und Korruption angeführt. Sehr wahrscheinlich geht es aber primär darum, die großen Mengen Schwarzgeld, die durch die unzähligen „steuerfreien“ Geschäfte der Inder entstanden sind, los zuwerden. Wer nämlich mehr als umgerechnet 3000€ der nun ungültigen Geldscheine gegen neue Scheine tauscht, der hat die Steuerfahndung auf dem Hals! Kein Wunder, denn nur knapp 1% der indischen Bevölkerung zahlt Steuern. Fast alle Geschäfte werden in bar abgewickelt und anscheinend ohne dass bisher viele Steuern dabei gezahlt wurden..

Nachdem wir vergeblich diverse angebliche Wechselstuben besucht haben, reifte langsam die Erkenntnis, dass wir leider nicht die gewünschte Menge Euros in Rupien tauschen werden: wir reden hier von läppischen 400€ bis 500€ für zwei Personen in einer Woche! Ohne Bargeld gibt’s keine Tickets für Züge, Busse, Taj Mahal und weitere Sehenswürdigkeiten..

Letztendlich haben wir uns nun dazu entschlossen, uns für 5 Tage einen privaten Fahrer zu buchen (vorausbezahlt  in einem Reisebüro per Mastercard) und uns primär Hotels auszusuchen, bei denen wir ebenfalls mit Mastercard zahlen können. Für den Anfang konnten wir bei dem besagten Reisebüro schonmal 55€ in 4000 Rupien tauschen und morgen sollen wir angeblich noch mal 30€ tauschen dürfen… Mal abwarten. Ab jetzt heißt es, mit dem Bargeld sorgsam umgehen und jede Chance zum Geldwechsel nutzen ;-)

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Indien – Auf geht’s

Nachdem der Schneider meines Vertrauens die Flaggen-Aufnäher unseres letztjährigen Backpacking-Urlaubes (Peru & Galapagos) auf meinen Rucksack genäht hat und ich selbigen gestern mit Klamotten für -5 bis +30 ° Celsius vollgestopft habe, stehe ich nun mit Björn am Flughafen und wir verabschieden uns von unseren Liebsten.

Der diesjährige Backpacking-Trip kann losgehen. Folgende Route steht auf unserem (Flug)plan: HAM -> SVO -> DEL, JAI -> DEL -> KTM -> PKR -> KTM -> DBX -> HAM


Auf geht’s ;-)