Backpacking

Georgien – Sightseeing in Tiflis

Die georgische Hauptstadt Tiflis hat einen ganz eigenen tollen Charme durch ihre bunte Mischung aus alter und sehr moderner Architektur.

Übernachtet haben wir in der Innenstadt in der Privatunterkunft „Tina‘s Homestay“. Unsere Gastgeber waren sehr nett und die Unterkunft war wirklich urig.

Mit vielen von Tina selbst gemalten Bildern und einer beachtlichen Sammlung an Kassettenrekordern ;-)

Erkundet haben wir die City und die Altstadt mit kurzfristig gemieteten Fahrrädern und zu Fuß. Mit unserem Mietwagen wäre das eine elendige Parkplatz-Sucherei gewesen. Tiflis hat uns sehr gut gefallen!

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Aserbaidschan – Ziegenhoden und Küken in Bananenkisten

Heute mal was unappetitliches: Wir hätten nicht gedacht, dass man einen Ziegenkopf und die zugehörigen Hoden hier in Sheki auf dem Bazar kaufen kann :-)

Wir haben uns dann doch eher an Früchte und Nüsse gehalten. An vielen übrigen Ständen haben die Verkäufer auch bereits geschlafen als wir um 15:00 Uhr über den Bazar gebummelt sind. Seltsam.

Und dann waren da noch die Küken, die in Bananenkartons zum Verkauf angeboten wurden.

Andere Länder, andere Sitten.

Die Verkäufer waren alle sehr nett, sprachen kein Wort englisch (geschweige denn deutsch) und baten um Fotos von sich, die sie dann wohlwollend begutachteten.

Ein Spaziergang über so einen Bazar ist doch immer wieder äußerst unterhaltsam.

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Aserbaidjschan – Erdbeben und Sightseeing in Sheki

Björn so: „War das gerade ein Erdbeben?“

Ich so: „Nee, Ilgar hat bestimmt einen fetten Gast, der die Holztreppe hochpoltert. Schlaf weiter.“

Unser Schlafzimmer in Ilger‘s Homestay hatte sprichwörtlich gewackelt. Wir sind seelenruhig eingeschlafen. War ein langer Tag..

Als unser Gastgeber Ilger uns am nächsten Tag die Sehenswürdigkeiten in Sheki und Umgebung gezeigt hat, fragte er beiläufig „Did you notice the earthquake last night?“ Also doch kein fetter Gast.

Mit Ilgar hatten wir einen Gesprächspartner, der ausnahmsweise gutes Englisch sprach. Er zeigte und erklärte uns diverse Sehenswürdigkeiten in Sheki.

Und das Handwerk der Glasmacher und der Seidenproduktion hat er uns auch näher gebracht.

Außerdem konnte er unsere unzähligen Fragen zum Karabach-Konflikt beantworten. Zur albanischen Kirche nach Kis hat er uns auch begleitet.

Dort gab es einige Leichen im Keller ;-)

Unsere Unterbringung bei Ilger zuhause war zwar wirklich sehr einfach gehalten, aber es war sehr schön und das Frühstück sehr lecker. Wir können Ilger’s Homestay und die Tour mit ihm wärmstens empfehlen. Es war definitiv ein Highlight!

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Aserbaidschan – Wanderung zum Black Grouse Waterfall

Die kurze Wanderung (circa 10km) zum Black Grouse Waterfall sollte eigentlich trockenen Fußes möglich sein. Im Lagodekhi Visitor Center wurde uns dann aber erklärt, dass die Brücke kaputt ist und wir zu Fuß an einer flachen Stelle den Bach überqueren müssen. Kein Problem – Flipflops und Handtuch eingepackt und los geht‘s.

Der Bach war dann doch ein reißender Fluß und flache Stellen gab es nicht. Stattdessen konnten wir auf umgestürzten Baumstämmen über den Fluß balancieren bzw. den letzten Meter bis zum rettenden Ufer springen. Aber wir sind trocken geblieben!

Unser treuer Begleiter bis hin zum Wasserfall und auf dem Rückweg war ein schwarzer Straßenkötter. Gelegentlich schien er uns sogar den Weg weisen zu wollen. Aber dank GPS sind wir nicht vom zugebenermassen nur spärlich beschilderten Weg abgekommen.

Es ging über große Felsen, diverses Geröll im Flussbett, umgestürzte Bäume und zum Schluss über eine etwas steileren Anstieg.

Der Weg hat sich aber gelohnt. Den Wasserfall hatten wir ganz für uns alleine :)

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Kaukasus – Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Oder: Warum den Mietwagen wechseln?

Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die autonome Bergregion Karabach im Kaukasus hält bereits seit Jahrzehnten an. Armenische Truppen haben in der jüngsten Vergangenheit wiederholt den Waffenstillstand in der besetzten Konfliktregion von Karabach gebrochen. Bei der Planung unserer Roadtrip-Route haben wir natürlich sehr genau darauf geachtet, dass wir nicht einmal ansatzweise in Richtung Karabach unterwegs sind.

Kurz gesagt: Von dem zwischen den beiden Ländern offiziell bestehenden Kriegszustand bekommen wir hier überhaupt nichts mit. Daher gibt‘s heute auch nur konfliktfreie Bilder von den letzten paar Tagen unseres Roadtrips ?

Dennoch würden wir mit unserem armenischen Mietwagen die Grenze von Georgien nach Aserbaidschan nicht passieren können. Aus diesem Grund haben wir in der georgischen Hauptstadt Tiflis den Mietwagen gewechselt und uns gen Aserbaidschan aufgemacht.

Die Grenzpassage heute rüber nach Aserbaidschan war dann kein Problem – abgesehen von schier endlosem Warten, scheinbar übermäßiger Bürokratie, skeptischen Grenzbeamten („Have you been to Karabach?!“) und den üblichen Sprachbarrieren („პირადობის დამადასტურებელი დოკუმენტები გთხოვთ!“)

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Armenien – Luxus im Noy Land Resort. Nicht.

Wir wollten uns mal „ein klein wenig Luxus“ gönnen und haben uns bei der Unterbringung am Sevan See ausnahmsweise mal für ein Resort entschieden. Das „Noy Land Resort“ war auf booking.com schön bebildert mit Sauna, Pool und Strand. Das wir kein Resort wie in der Karibik erwarten konnten, war uns klar.

Wir haben uns extra die Sauna exklusiv für 1 Stunde gebucht. Leider war während unseres Aufenthaltes gerade Stromausfall! Kein WiFi, kein Licht, kein warmes Wasser und am schlimmsten: keine Sauna!

Dafür gab es ein Panzerfahrzeug und ein American Airlines Passagierflugzeug.

Da es ein „Resort“ war, war natürlich auch für Kinder gesorgt mit einer im See versunkenen Schaukel, einer rostigen Wasserrutsche ohne Treppe und einem Pool voller Fröschen.

Und tonnenweise Mücken. Nicht nur am wirklich beschissenen Strand, sondern auf dem gesamten Gelände.

Das war mal „ein klein wenig Luxus“. Nicht! #fail ?

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Armenien – Urlaub im Kloster

Wir wollten schon immer mal Urlaub im Kloster machen ;-) Es sind dann allerdings doch nur kurze Besuche geworden – aber dafür in drei verschiedenen Klöstern. Und die Drone kam nach langer Zeit nun auch mal wieder zum Einsatz.

Zuerst waren wir im Geghard Kloster östlich von Yerevan. Da war quasi jeder zweite Raum voller Kerzen..

Anschließend sind wir zum Sevan See gefahren.

Das Sevanavank Kloster liegt sehr pitoresk auf einer Halbinsel mit einem tollen Blick über den Sevan See.

Am nächsten Tag waren wir dann noch auf dem wirklich beeindruckenden mittelalterlichen Noratus Friedhof. Einige Grabsteine sind über 1000 Jahre alt.

Auf unserer Weiterfahrt nach Georgien haben wir dann noch einen längeren Zwischenstopp am Haghpat Kloster Komplex gemacht.

Das war noch weitaus beeindruckender als die beiden anderen Klöster.

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Armenien – Völkermord

Unser Nachtflug über Warschau kam mit ordentlich Verspätung aber immer noch frühmorgens in Armeniens Hauptstadt Eriwan an. Noch kurz den Mietwagen geschnappt und los ging unser Roadtrip.

Besucht haben wir heute unter anderem die im 18. Jahrhundert von den Schiiten erbaute Blaue Moschee..

..die armenisch-apostolische Kathedrale des Heiligen Gregor des Erleuchters..

..und den Genozid Memorial Komplex:

Der Genozid Memorial Komplex erinnert an den Völkermord an den Armeniern. Während des Ersten Weltkrieges wurden unter Verantwortung des Osmanischen Reichs systematische Massaker und Todesmärschen durchgeführt. Ein sehr düsterer Fleck in der Geschichte, der in dem an das Memorial angrenzenden Museum ausführlich auf zwei Etagen erklärt wird. Was damals hier geschehen ist hatte leider ähnliche Ausmaße wie der Holocaust – dennoch ist das Museum wirklich sehenswert, denn es vermittelt sehr anschaulich detailliere Infos zu Armeniens Geschichte!

Aber noch zu etwas positivem: wir haben bisher einige Armenier kennengelernt und allesamt waren äußerst freundlich und vor allem hilfsbereit! Dieses Land ist auf den ersten Blick wirklich sehr gastfreundlich. Leider leben einige Menschen in sehr ärmlichen Verhältnissen. Die „Slums“ und „Plattenbauten“ waren nicht zu übersehen:

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Nepal – Sonnenaufgang über den Wolken

Unser Guesthouse in Sarangkot lag nur wenige Meter von dem berühmten „Sarangkot Sunrise Viewpoint“ entfernt. So konnten wir gegen 06:30 Uhr morgens zum Sonnenaufgang zu den großen schneebedeckten Himalaya-Gipfeln hinauf und auf das Tal von Pokhara hinab blicken. Das Wetter war zwar etwas bewölkt, aber es hat sich trotzdem gelohnt. Die Sonne und einige entfernte kleinere Berge gucken aus der Wolkendecke, die circa 200 Meter unter uns war, hindurch:

Außer uns waren ansonsten fast ausschließlich einheimische Touristen beim Sunrise Viewpoint. Bewaffnet mit Selfie-Sticks und Smartphones wuselten sie um uns herum. Im Gegensatz zu Indien wollte hier aber (zum Glück) keiner mehr Selfies von uns machen:


Anschließend sind wir von Pokhara wieder mit Yeti Airlines zurück nach Kathmandu geflogen. Nachdem wir noch etwas durch die Straßen von Kathmandu geschlendert sind, haben wir uns kurzfristig entschlossen, den Nachmittag im wirklich schönen und vor allen Dingen sauberen Stadtpark „Garden of Dreams“ ausklingen zu lassen. 

Morgen früh geht’s wieder nach Hause – zum Glück fliegen wir diesmal mit Emirates ;-)

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Nepal – Paragliden in Sarangkot

Die Wetterbedingungen heute waren super mit einigen ordentlichen Aufwinden, sodass wir gegen Mittag unsere Paragliding-Tandemflüge antreten konnten. Für Björn und mich war es beide das „erste Mal“ und ich kann für meinen Teil behaupten: es war definitiv nicht das letzte Mal, denn hoch oben mit bester Aussicht über Berge und Täler habe ich mich pudelwohl gefühlt. Der Paragliding-Pilot hat dann – auf meinen ausdrücklichen und vorher abgestimmten Wunsch – noch ein paar Einlagen Luftakrobatik gemacht. Keine richtigen Loopings, aber mehr als genug, um eine ordentliche Portion Adrenalin freizusetzen ;-)

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Nepal – Poon Hill Trek (Tag 3+4)

Heute stand das Highlight auf dem Programm: Sonnenaufgang am Poon Hill (3210m) mit Blick auf einige Achttausender vom Himalaya! Dafür sind wir dann heute auch mal extra früh um 05:00 aufgestanden und haben uns auf den ca. einstündigen Weg zum Poon Hill gemacht. Schon der Sonnenaufgang hat sich wirklich gelohnt:

Poon Hill ist bekannt für seinen wunderbaren Panormablick auf das Himalayagebirge. Man sieht u.a. die Gipfel Annapurna Süd (7219m), Annapurna I (8091m), Annapurna II (7939m) und Dhaulagiri (8167m) – wirklich majestätisch:

Die für Nepal typischen bunten Gebetsfahnen waren am Poon Hill natürlich auch mal wieder massenweise vorhanden:

Da wir den Trek in nur 3,5 statt wie üblicherweise in 5 Tagen schaffen wollten, sind wir am dritten Tag in Summe knapp 8 Stunden gewandert. Von Ghorepani ging es nach dem Sonnenaufgang-Abstecher am Poon Hill weiter nach Ghandruk. Und von Ghandruk sind wir am vierten Tag vormittags wieder zum Startpunkt des Treks in Nayapul gewandert, wo der Jeep zurück nach Pokhara schon auf uns gewartet hat :-)

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Nepal – Poon Hill Trek (Tag 1+2)

Der Poon Hill Trek bietet die Möglichkeit in einer der landschaftlich schönsten Regionen Nepals zu wandern. Die Route führt durch die wunderschöne und vor allen Dingen sehr abwechslungsreiche Landschaft der Annapurna Region mit ihren spektakulären Aussichten auf die Bergwelt des Himalayas.

Um die lokale Wirtschaft zu unterstützen, haben wir uns bei Pristine Trekking in Pokhara einen privaten Guide und einen Porter gebucht. Am ersten Tag des Treks sind wir in Nayapul gestartet und knapp 6 Stunden durch Rhododendron-Wälder und kleine Bergdörfer gewandert bis nach Uleri. 

Der erste Tag war relativ entspannt, da wir nur knapp 500 Höhenmeter zurückgelegt haben. Zwischendurch haben wir uns häufiger den steinigen Weg geteilt mit Kolonnen von Packeseln und vereinzelten Milchkühen:

Andere Wanderer haben wir auf dem Trek fast gar nicht getroffen, sondern nur abends im Guesthouse. In den Dörfern würden wir von den Kindern häufig freudig mit Namaste begrüßt:

Am zweiten Tag sind wir von Uleri bis Ghorepani (2850m) auch ca. 6 Stunden gewandert. Gestartet sind wir morgens um 7:00 Uhr kurz nach dem Sonnenaufgang:

Im Gegensatz zu gestern haben wir heute allerdings knapp 1300 Höhenmeter zurückgelegt, sodass wir uns umso mehr auf das gute nepalesische Essen in unserem Guesthouse in Ghorepani gefreut haben.

Gestern in Uleri gab’s kein WLAN („Sorry Sir, the WiFi cable is not working“) – damit hätte ich auch nicht gerechnet. Heute in Ghorepani gibt’s kein Strom, dafür aber WLAN – über einen Batterie-betriebenen Router und mit Satelliten-Internet!

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Nepal – Am Fuße des Himalaya

Vormittags sind wir mit dem Taxi in das knapp 7km entfernte Lalitpur gefahren, um die Tempel vom Patan Durbar Square zu besichtigen. Die Tempelanlagen dort scheinen noch viel besser intakt zu sein, als direkt in Kathmandu:


Nachmittags sind wir dann mit Yeti Airlines 25 Minuten bis nach Pokhara geflogen. Früher hätten wir für so eine Entfernung vermutlich den 5 stündigen Bus genommen, aber für nur knapp 189 Euro kann man so eine kurze Strecke auch mal fliegen :-)

Pokhara liegt in 827 Meter Höhe in einem atemberaubenden schönen und fruchtbaren Tal. Vom südlichen Stadtrand und von den umliegenden Bergen bietet sich eine außergewöhnliche Aussicht auf den nahen Himalaja-Hauptkamm mit den drei Achttausendern (Dhaulagiri, Annapurna, Manaslu). Leider war das Wetter heute Nachmittag schon etwas diesig, sodass wir nur beim Anflug einen Achttausender gesehen haben und nicht in Pokhara selber:


Nach einem kurzen Ausflug an den See haben wir erstmal einen Guide von Pristine Trekking zu einem Briefing für die ab morgen geplante Wanderung getroffen. Bestens gebrieft haben wir abends unsere Backpacks umgepackt und freuen uns nun auf den viertägigen Poon Hill Trek.

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Nepal – In den Trümmern von Kathmandu

Nachdem wir das Golden Dreick von Indien (Delhi, Agra, Jaipur) nun hinter uns gelassen haben, stand Nepal bevor. Von Jaipur sind wir dann frühmorgens mit Stopover in Delhi nach Kathmandu geflogen und dank der im Vorwege organisierten Visa konnten wir den kleinen Flughafen in Kathmandu auch ohne stundenlanges Schlangestehen für ‚Visa on Arrival‘ schnell wieder verlassen :-)

Nachdem wir die kurzen Hosen und Flipflops gegen Jeans und Trekking Schuhe getauscht haben, hatten wir den kompletten Nachmittag Zeit, um den von Tauben, gestapelten Ziegelsteinen und Tempeln geprägten Kathmandu Durbar Square und die bunten Gassen mit ihren unzähligen kleinen Läden zu besuchen. 

Das Erdbeben vom April 2015 hat leider große Teile der Weltkulturerbe-Stätten zerstört und der Wiederaufbau geht nur schleppend voran. Glücklicherweise waren einige Tempelanlagen vom Erdbeben verschont geblieben – andere Gebäude wiederum sind noch nicht wieder aufgebaut und werden noch von Holzkonstruktionen gestützt:


Aber auch die teilweise zerstörten Tempel haben einen ganz eigenen Flair zwischen ihren Trümmern. Die Menschen dort haben durch das Erdbeben sehr großes Leid erfahren – aber trotzdem ein Lächeln auf den Lippen :-)

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Indien – Die pinke Stadt Jaipur

Jaipur wird auch die „Pink City“ genannt. Pink war früher die Farbe der Gastfreundschaft und dies wurde in der Tat bis heute beibehalten. Tatsächlich ist die Farbe der meisten Gebäude in der Altstadt aber nicht pink, sondern eine Mischung aus Apricot, Lachs und Orange – gepaart mit einigen farblichen Alterserscheinungen ;-) Das Stadtbild ist aber definitiv einzigartig und schön anzusehen!

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir bald einen Architektur Burnout erleiden werden, denn in den zwei Tagen standen in der Pink City wieder einige Tempel, Paläste und Forts auf dem Programm, unter anderem Water Palace, Hawa Mahal, Birla Mandir etc.

Das Highlight am ersten Tag war definitiv die Besichtigung des Amber Fort mit seinen mit Bodypainting verzierten Elefanten:


Am zweiten Tag waren wir noch im Monkey Temple, der seinem Namen alle Ehre macht und auch zu den Highlights von Jaipur zählt:

Zur Abwechslung von der ganzen beeindruckenden Architektur waren wir noch in der Albert Hall im Museum und abends waren wir ein paar Bierchen trinken und haben in einer Rooftop Bar/Disko ein paar Eindrücke von der lokalen Musik-Kultur gesammelt.
Unser privater Fahrer hatte uns mittlerweile verlassen. Kutschiert hat uns dann tagsüber ein freundlicher, sehr gut englisch sprechender Tuktuk-Fahrer namens Manoj Kumawat. Mit laut schalender Musikanlage inkl. riesigem Subwoofer (ja, alles im kleinen Tuktuk).. Ansonsten haben wir auch den lokalen Bus genutzt, in dem eine Fahrt nur umgerechnet 7 Cent gekostet hat!

Morgen geht’s auf nach Nepal :-)

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Indien – Tiger und Affen

Im Ranthambhore National Park soll es die größte Tiger-Population in Indien geben. Klingt gut. So haben wir uns vormittags in einem Jeep auf eine Tiger Safari begeben. Unser Guide schien – dem optischen Zustand nach zu urteilen (viel erzählt hat er halt nicht..) – langjährige Erfahrung mit dem Aufspüren von Tigern zu haben. Und er war offensichtlich gut gelaunt:

Das hat aber beides nicht gereicht, denn heute haben wir leider keinen Tiger vor die Linse bekommen, sondern nur ein paar verschiedene Arten langweiliges Dammwild oder so:

Andere Touristen haben innerhalb von zwei Tagen auf drei Safari Touren doch tatsächlich uuunglaubliche 2 Tiger und einen Bären gesehen.. Fazit: für eine abwechslungsreiche Safari fliegt man doch lieber in Afrika’s Nationalparks anstatt nach Indien.

Nachmittags waren wir beim Ranthambhore Fort. Auf dem Weg zum Fort und in der Festungsanlage mit ihren unterschiedlichen kleinen und größeren Tempeln haben wir unzählige Rudel kleiner zutraulicher Äffchen getroffen. Einige der kunterbunt festlich gekleideten Hindus, die mit uns auf dem Weg zum Ganesh Tempel im Fort waren, haben die Affen mit Snacks versorgt – wahrscheinlich waren sie deshalb so zutraulich – ich meine die Affen, nicht die Hindus ;-)

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Indien – Die Erschreckende Armut beim Weltkulturerbe

In Fathepur Sikri befand sich Ende des 16. Jahrhunderts die ehemalige Hauptstadt des Mogulreiches. Das Mogulreich umfasste im 17. Jahrhundert fast den gesamten indischen Subkontinent und wurde angeführt von einem muslimischen Herrscher, dem sogenannten Mogul, Großmogul oder Mogulkaiser. Die Baudenkmäler der Stadt stehen seit 1986 unter dem Schutz der UNESCO und gehören zum Weltkulturerbe der Menschheit. 

Durch die Moschee Jami Masjid hat uns ein freundlicher junger Mann geführt und alles erklärt. Da er betont hat, dass er kein Geld dafür haben will und die Führung echt gut war, hat er ein ordentliches Trinkgeld von uns bekommen. Es gibt auch genügend „falsche“ Guides, die einem das Blaue vom Himmel für total überhöhte „offizielle“ Preise versprechen. Mal wieder Glück gehabt ;-) Außerdem waren wir natürlich bei den Festungsanlagen und Ruinen, die wir selber per Audio-Guide erkundet haben.


Als wir die engen Gassen von Fathepur Sikri erkundet haben, trafen wir erneut auf eine übergroße Portion Armut und extrem unhygienische Zustände: Gossen voller Müll mit spielenden Kindern, Familien in Behausungen aus alten Stangen und Folien, beißender Geruch durch Müllverbrennung am Straßenrand, bettelnde zerzauste kleine Kinder, Schweine und Menschen in Müllbergen, Männer und Frauen, die vor den Augen andere ihre großen und kleinen Geschäfte direkt auf der Straße verrichten – und dementsprechende Fäkalien und Gerüche auf der Straße. 

Das war fast noch schlimmer und herzzerreißender als Delhi, wo wir bereits ganzen Familien von Obdachlosen (inklusive Babys!) schlafend in total verdreckten Gossen gesehen hatten..
Aus Respekt vor den Menschen und da sich solche Bilder sowieso im geistigen Auge einbrennen, haben wir in den meisten Fällen nicht auf den Kameraauslöser gedrückt. Um das Thema aber nicht zu verschweigen, sind hier trotzdem mal ein paar Fotos:


Die Eintrittspreise zu den Weltkulturerbe-Stätten haben sich übrigens in Indien in den vergangenen Jahren übrigens mehr als vervierfacht. Von dem Geld kommt aber leider anscheinend nichts bei der Bevölkerung an.

Gestern konnten wir zum Glück nach zähem Verhandeln mit unserem Hotelier ein für lokale Verhältnisse halbes Vermögen von Euro in Rupien wechseln. Bisher haben wir – da wir wirklich sehr wenig Rupien dabei hatten – den bettelnden Kindern immer nur unsere Süßigkeiten und Kuchen gegeben. Absofort werden wir auch mal Rupien verteilen – auch auf die Gefahr hin, dass wir dann von noch mehr Kinder umringt werden ;-)

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Indien – Beim Weltwunder Taj Mahal

Die Tickets für’s Taj Mahal konnte man ausnahmsweise noch mit den für fast alle übrigen Geldgeschäfte ungültigen alten Geldscheinen bezahlen. Glück gehabt, denn unser Vorrat an den so dringend benötigten neuen Rupien geht bald zuneige. Wir haben mittlerweile 3 verschiedene Kreditkarten an unterschiedliche Geldautomaten nach mittelmäßig langem Schlangestehen erfolglos getestet :-(

So sind wir heute frohen Mutes in aller Herrgottsfrühe zum West-Tor des Taj Mahal Komplexes spaziert. Den Guide, den wir uns vor Ort organisiert haben, konnten wir glücklicherweise mit USD (davon haben wir ausreichend) bezahlen. Erst später haben wir herausgefunden, dass die Regierung im Zuge der Demonetarisierung die Annahme von ausländischer Währung für die indischen Bürger unter Stafe gestellt hat! Naja..

Das Wetter am Taj Mal spielte auch mit, sodass ein paar wirklich schöne Aufnahmen entstanden sind:


Der Taj Mahal wird auch „Kronen-Palast“ genannt und ist ein riesiges Mausoleum, das auf einer 100 × 100 Meter großen Marmorplattform in der Form einer hochgradig symmetrischen Moschee errichtet wurde. Die Architektur ist wirklich beeindruckend und es ist nachvollziehbar, dass er zu den „neuen sieben Weltwunder“ zählt. Und einige Affen gab’s dort auch. Einer ist im Austausch für ein paar Leckereien dann sogar relativ anhänglich geworden:

Außer dem Taj Mahal kann man in Agra zum Beispiel noch das Agra Fort besuchen. Das haben wir natürlich gemacht. Den Rest des Nachmittsgs haben wir dann im Mehtabh Bagh Garten relaxt – beim Blick auf den Taj Mahal und mit dem Gesang des Muezzin im Hintergrund war dies heute ein gelungener entspannter Abschluss. Spätnachmittags hat unser Fahrer Bopah uns die relativ kurzen 30km bis Fatehpur Sikri weiter kutschiert.

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Indien – Menschenauflauf

An unserem zweiten Tag in Neu-Delhi hatten wir noch ausreichend Sehenswürdigkeiten zur Auswahl, sodass es nicht langweilig wurde. Wir waren zum Beispiel beim Bangla Sahib Gurudwara Tempel, dem größten Sikh Heiligtum in Dehli und durften den Zeremonien der Gläubigen beiwohnen:


Außerdem waren wir an dem für alle Kasten zugänglichen Laxmi-Narayan-Tempel und beim Akshardam Temple Komplex, bei denen ausnahmsweise niemand Selfies mit uns machen wollte, denn Kameras und Handys waren verboten ;-)

Außerdem waren wir beim Meenza Bazar auf dem Sunday Market. Ich habe selten so ein Durcheinander aus Menschen, Tuktuks, Motorrädern, Tieren und natürlich lauthals ihr Ware anpreisenden Verkäufern gesehen. Taschendieben sind wir nicht zum Opfer gefallen und außer vielen bunten Eindrücken haben wir nichts mitgenommen. Aber den Trubel muss man wirklich mal erlebt haben!


Zwei komplette Tage in Neu-Delhi reichen nun aber auch, sodass wir spät nachmittags in Richtung Agra aufgebrochen sind, um am nächsten Morgen früh das Taj Mahal zu besichtigen.

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Indien – Selfies und Architektur in Neu-Delhi

Bei bestem Wetter hat unser Fahrer uns von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit kutschiert und wir haben unsere ersten Eindrücke gesammelt. Auf dem Programm standen unter anderem der Qutb Minar als frühes Meisterwerk der indo-islamischen Architektur, das wirklich beeindruckende Mausoleum von Humayun und die Moschee von Isa Khan Niazi.


Eines der Unesco Weltkulturerbe, das uns besonders gefallen hat, war das Rote Fort: eine riesige Festungs- und Palastanlage aus der Epoche des Mogulreiches.


Positiv aufgefallen ist uns, dass bei allen Sehenswürdigkeiten die Besucher zu 80% Einheimische waren! Björn und ich stachen irgendwie aus der Menge der Dunkelhäutigen hervor. Ein seltsamer Nebeneffekt davon war jedoch, dass an dem Tag über ein Dutzend Selfies und Gruppenfotos von uns und mit uns gemacht wurden: es scheint ein Hobby der jungen Inder zu sein, sich bei Sehenswürdigkeiten zusammen mit oder von hellhäutigen Touristen ablichten zu lassen und dabei ihre Englischkenntnisse zu erproben :-)

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Indien – Ein Subkontinent im monetären Ausnahmezustand

Anfang November wurden ohne Vorankündigung circa 86% des Bargeldes in Indien für ungültig erklärt: Alle 500 und 1000 Rupien Scheine sind ungültig und können nur noch bis Jahresende in der Bank gegen neue Scheine getauscht werden!

Die Auswirkungen sind genauso simpel wie drastisch: es herrscht akute Bargeld-Knappheit, fast alle Geldautomaten sind außer Betrieb und an den wenigen Geldautomaten, die noch Bargeld ausgeben, muss man stundenlang Schlange stehen.

Und warum das Ganze? Als Gründe für diese sog. Demonetarisierung wird das Eindämmen von Falschgeld und Korruption angeführt. Sehr wahrscheinlich geht es aber primär darum, die großen Mengen Schwarzgeld, die durch die unzähligen „steuerfreien“ Geschäfte der Inder entstanden sind, los zuwerden. Wer nämlich mehr als umgerechnet 3000€ der nun ungültigen Geldscheine gegen neue Scheine tauscht, der hat die Steuerfahndung auf dem Hals! Kein Wunder, denn nur knapp 1% der indischen Bevölkerung zahlt Steuern. Fast alle Geschäfte werden in bar abgewickelt und anscheinend ohne dass bisher viele Steuern dabei gezahlt wurden..

Nachdem wir vergeblich diverse angebliche Wechselstuben besucht haben, reifte langsam die Erkenntnis, dass wir leider nicht die gewünschte Menge Euros in Rupien tauschen werden: wir reden hier von läppischen 400€ bis 500€ für zwei Personen in einer Woche! Ohne Bargeld gibt’s keine Tickets für Züge, Busse, Taj Mahal und weitere Sehenswürdigkeiten..

Letztendlich haben wir uns nun dazu entschlossen, uns für 5 Tage einen privaten Fahrer zu buchen (vorausbezahlt  in einem Reisebüro per Mastercard) und uns primär Hotels auszusuchen, bei denen wir ebenfalls mit Mastercard zahlen können. Für den Anfang konnten wir bei dem besagten Reisebüro schonmal 55€ in 4000 Rupien tauschen und morgen sollen wir angeblich noch mal 30€ tauschen dürfen… Mal abwarten. Ab jetzt heißt es, mit dem Bargeld sorgsam umgehen und jede Chance zum Geldwechsel nutzen ;-)

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Indien – Auf geht’s

Nachdem der Schneider meines Vertrauens die Flaggen-Aufnäher unseres letztjährigen Backpacking-Urlaubes (Peru & Galapagos) auf meinen Rucksack genäht hat und ich selbigen gestern mit Klamotten für -5 bis +30 ° Celsius vollgestopft habe, stehe ich nun mit Björn am Flughafen und wir verabschieden uns von unseren Liebsten.

Der diesjährige Backpacking-Trip kann losgehen. Folgende Route steht auf unserem (Flug)plan: HAM -> SVO -> DEL, JAI -> DEL -> KTM -> PKR -> KTM -> DBX -> HAM


Auf geht’s ;-)

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Galapagos – Pinguine, Meeresleguane, Seelöwen und Haie

Für unseren letzten Urlaubstag hatten wir uns die Isla Tintorera als besonderes Highlight aufgehoben. Die kleine Inselgruppe liegt in der Bucht der Isla Isabela. Der Name stammt von unzählige Weißspitzenhaien (spanisch: Tintoreras), die sich zwischen den großen Felsen im ruhigen und klaren Wasser tummeln. Beim Schnorcheln konnten wir außerdem noch einige Galapagos-Pinguine, Seelöwen, einige bunte tropische Fische und eine riesige Meeresschildkröte hautnah beobachten.
  
Da die Isla Tintorera als Brutstätte und Kindergarten der Meeresleguane (auch bekannt als „Galapagos-Echsen“) gilt, wimmelte es dort nur so von den bis zu 1 Meter großen schwarzen Echsen mit den weißen Zacken auf dem Kopf und Rücken. Ein bisschen erinnern sie mich mit ihrem weißen Zacken-Irokesenschnitt an kleine Punkrocker ;-)
  
Der Ausflug war definitiv ein gelungener Abschluss unseres zweiwöchigen Backpacking-Trips!

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Galapagos – Auf dem Vulkan Sierra Negra

Heute haben wir früh morgens einen Ausflug zum Vulkan Sierra Negra gemacht. Der Vulkan hat den weltweit zweitgrößte Vulkankrater mit über 10 km Durchmesser und 300 Meter Tiefe. Zuletzt ausgebrochen war der Vulkan 1979. Wir sind bis in den Galapagos National Park gefahren und dann vom Dorf Santo Tomás zum Rand des 1.490m hohen Kraters gewandert. Da es etwas bewölkt war, konnten wir leider nicht den kompletten Krater überblicken. Dafür hatten wir vom benachbarten noch aktiven Nebenvulkan Chico, der auch auf der Route der knapp sechsstündigen Wanderung lag, eine spektakuläre Aussicht über die Insel Isla Isabela und die bizarre Lava-Landschaft. Auf dem Weg dorthin sind wir durch erkaltete Lava-Ströme, schwarze Lava-Hügel und seltsame Lavastein-Formationen gewandert – wirklich sehenswert!
 
 
  

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Galapagos – Schnorchelausflug in den Lava Tunneln

Frühere Lavaströme haben am Cabo Rosa eine bizarre Landschaft aus Bögen und Tunneln hinterlassen, die heute „Los Tunneles“ genannt wird. Die Bootsfahrt dorthin hat knapp 45 Minuten gedauert. Unter Wasser gab es dann aber einiges zu sehen: haufenweise Riesen-Meeresschildkröten, einige Weißspitzenhaie, verschiedene Rochen-Arten und sogar Seepferdchen. Wir kamen aus dem Staunen so schnell nicht mehr raus. 

  
Über Wasser hat sich die Artenvielfalt dann fortgesetzt: Maskentölpel, Pelikane, Galapagos-Pinguine und vor allem die urigen Blaufußtölpel. Auf dem Weg zum Cabo Rosa haben wir aus dem Boot sogar einige Riesen-Mantarochen gesehen. Total positiv geplättet von den zig Eindrücken heute freuen wir uns nun auf den letzten Tag morgen..
 
  

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Galapagos – Adlerrochen und Seelöwen am Concha de Perla

Morgens sind wir per Speedboot von der Isla Santa Cruz zur Isla Isabella gefahren. Am Hafen wurden wir von unzähligen in der Sonne faulenzende Seelöwen und Echsen begrüßt. Bevor unser Ausflug zum Cabo Rosa (Los Tunneles) begann, hatten wir noch Zeit, um direkt am Hafen beim Concha de Perla zu schnorcheln. Direkt 10 Meter vom Ufer entfernt bin ich fast vom vom Glauben abgefallen als mir erstmal ein knappes Dutzend Adlerrochen seelenruhig vor die Linse geschwommen sind! Wow! Achso, Seelöwen trieben sich dort natürlich auch unter und über Wasser herum ;-)
   
 

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Galapagos – Der lustigste Fisch der Welt

Unseren zweiten Tauchgang an der Insel Floreana haben wir am Cormorant Point gemacht. Dort haben wir neben einigen Schildkröten, verschiedenen Rochen und vielen Weißspitzenriffhaien auch den urkomisch aussehenden Rot-Lippen-Fledermausfisch getroffen, der von Galileo TV einst zum „lustigsten Fisch der Welt“ gekürt wurde. Das Foto ist nicht nachbearbeitet! Er scheint wirklich Lippenstift aufgelegt zu haben ;-)
 

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Galapagos – Tauchen mit Seelöwen

Nach einem guten Frühstück und einem ausführlichen Briefing mit Academy Bay Diving haben wir den ersten Tauchgang an der Insel Floreana gemacht. Das Tauchen auf den Galapagos ist nicht zu vergleichen mit der Karibik oder den Malediven, wo man unglaublich farbenfrohe Korallenriffe vorfindet. Dafür hat man auf den Galapagos Inseln sehr gute Chancen, Hammerhaien zu begegnen und anderen größeren Meeresbewohnern und Fischschwärmen. Wir hatten an diesem Tag Glück und haben tatsächlich drei Hammerhaie gesehen. Leider waren sie sehr kamerascheu und wieder aus dem Sichtfeld bzw. ich nicht schnell genug am Auslöser..

Umso zutraulicher waren jedoch die Seelöwen, die uns bei diesem Tauchgang am „Champion Islet“ immer wieder begegnet sind. Neugierig haben sie uns umkreist und die Flossen und Kameras inspiziert. Das Spiel mit den Seelöwen war wirklich unbeschreiblich und hat den Tauchgang einzigartig gemacht!
   

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Galapagos – Riesenschildkröten, in Riesig und in Winzig

Die Galapagosinseln sind ein aus 13 Inseln bestehendes Archipel im östlichen Pazifik und liegen knapp 1000 Kilometer westlich der ecuadorianischen Küste. Nach Ankunft auf der Galapagosinsel Santa Cruz sind wir mit dem Taxi erstmal zur Rancho Primicias gefahren. Dort leben haufenweise freilebende riesige Galapagos-Riesenschildkröten, denen wir in aller Ruhe bei ihrem langsamen Treiben zusehen konnten. Diese Tiere strahlen eine einmalige Ruhe aus und begeistern mich gleichermaßen. Entschleunigung pur!  

Anschließend waren wir in Puerto Ayora im Charles Darwin Center und haben etwas über die Aufzucht der Riesenschildkröten gelernt und dabei die vergleichsweise winzigen Nachfahren vom „Lonesome George“ (R.I.P.) beobachtet. George war einer der letzten seiner speziellen Art und hatte mit über 100 Jahren das Glück, sein Erbgut noch mit zwei Schildkröten-Damen zu teilen. Heute gibt es nur noch circa 5000 Galapagos-Riesenschildkröten- vor ein paar Tausend Jahren waren es mal schätzungsweise eine Viertel Millionen!  

In Puerto Ayora am Hafen haben wir dann u.a. noch Blue Footed Boobies im Sturzflug, zutrauliche Pelikane, haufenweise Echsen und Rote Klippenkrabben und eine auf der Parkbank schlafende Seerobbe getroffen.. Der heutige Tag war damit definitiv eines der Highlights unseres diesjährigen Backpacking-Trips, daher gibt’s diesmal auch ein paar mehr Fotos im Blogpost ;-) 

 

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Ecuador – Sightseeing in Santiago de Guayaquil

Auf unserem Weg zu den Galapagos Inseln mussten wir einen Tag in der ecuadorianischen Hafenstadt Santiago de Guayaquil zwischenstoppen. Wir hatten uns nichts besonderes vorgenommen und den Tag gemütlich damit verbracht, die Leguane im Seminario Park („Parque de las Iguanas“) zu beobachten, das bunte Treiben an der kilometerlangen Uferpromenade „Malecón 2000“ zu verfolgen und die teils kunterbunten Stadtteile Santa Ana und Las Peñas zu Fuss zu erkunden. Achso, unerwähnt lassen möchte ich auch nicht die über den Tag verteilte Überdosis Enchiladas con Queso / Pollo / Carne gepaart mit jeder Menge frischgepressten Fruchtsäften (es gibt an jeder Ecke einen „Saftladen“). Aber länger als einen Tag braucht man hier wirklich nicht verbringen..
   
 

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Peru – Der Wein der Wüste

Vor unserer Rückfahrt nach Lima besuchten wir mit einer privaten Tour noch zwei unterschiedliche Weinkellereien, um die Herstellung des alkoholischen Nationalgetränks Pisco, eine Art Brandwein, kennenzulernen.

OK, eigentlich stand ja die Verkostung diverser Pisco-Varianten im Mittelpunkt. ¡Salud! Von unserem Favoriten haben wir dann auch gleich mal ne Flasche mitgenommen. Da wir morgen nach Ecuador fliegen und keinen Wert auf zusätzliches Gepäck legen, hat sie den Abend in Lima nicht überlebt. Der Pisco war aber eine gute Basis für das exzellent zubereitete „Cuy“, dass wir abends in Lima gegessen haben, bevor wir in Calle de las Pizzas ein paar Bars besucht haben. Nein, vom „Cuy“ gibt’s kein Foto – einfach selber mal googlen ;-)

  
 

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Peru – In der Wüste

Die Oase Huacachina liegt nur wenige Kilometer von der Provinzhauptstadt Ica entfernt, ist aber rundum von Wüste umgeben.  

Nachdem wir die kleine Oase erkundet hatten, was zugegebenermaßen relativ flott ging, haben wir nachmittags eine Tour mit Sandbuggys gemacht und sind auf Snowboards die Dünen runtergebrettert!

Trotz langjähriger Snowboard-Erfahrung (natürlich im Schnee) war es wirklich nicht einfach! In der Gruppe waren wir auch die einzigen beiden, die (ausgestattet mit richtigen Snowboards, Boots und Bindungen) an einigen Dünen stehend runtergefahren sind. Der Rest hat sich flach auf dem Bauch auf Boards ohne Bindungen gelegt und ist „im Schuß“ runtergebrettert. Das haben wir auch einige Male gemacht und die Geschwindigkeit sowie der Adrenalin-Spiegel waren bei dieser einfacheren Variante zugegebenermaßen um einiges höher. Das war eine coole Aktion, die man unbedingt mal gemacht haben sollte, 1A!
   
 

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Peru – Im heiligen Tal der Inkas

Mit dem Anbieter Go2MachuPichu sind wir von Cusco in das Sacred Valley (Urubamba-Tal) aufgebrochen. Da wir einen privaten Guide gebucht hatten, konnten wir ganz im Sinne des „Frühen Vogels“ extra früh um 06:00 aufbrechen. So hatten wir bei vielen Sehenswürdigkeiten, bevor andere Touristengruppen eintrafen. Auf unserem Plan standen unter anderem Inka-Ruinen in Pisaq, in Ollantaytambo und im Dorf Chinchero. Unser Guide hatte wirklich ein ausgesprochen umfangreiches Knowhow, sodass wir an dem Tag quasi ein komplettes Erstsemester peruanische Geschichte studiert haben. 

Außerdem haben vier ältere Damen ihr aus Hülsenfrüchten und Kartoffeln unterschiedlicher Konsistent bestehendes Mittag mit uns geteilt. Über Geschmack lässt sich ja streiten – wir haben uns danach noch ein Hähnchen gegönnt ;-)
   

Nach der Tour wurden wir direkt in Cusco am Flughafen abgesetzt und wir sind nach Lima geflogen. Naja, nicht sofort. Erstmal hatte LAN Airlines unglaubliche 90 Minuten Verspätung, was mal wieder unseren kompletten Sicherheitspuffer vertilgt hat. In Lima sind wir dann in Windeseile mit dem Taxi zum Busbahnhof, um dort mit dem online gebuchten Soyuz Bus die vierstündige Fahrt in Richtung der Huacachina Oase anzutreten. Den gebuchten und bezahlten Bus hatten wir leider verpasst, aber mit tatkräftiger sprachlicher Unterstützung unseres Taxifahrers konnten wir dann direkt den nächsten nehmen!

Zum Glück hatten wir in Huacachina in einem Hostel zwei Betten vorgebucht, denn wir kamen außerplanmäßig erst nachts um 03:00 an. Da hätten wir weißgott keine Lust mehr gehabt, uns noch eine Unterkunft zu suchen ;-)

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Peru – Ist Koka ein Betäubungsmittel?

Nach dem Frühstück waren wir vor der Rückfahrt nach Cusco mit unserem Guide noch auf einer  kleinen Koka-Plantage. Aus Koka wird zum Beispiel Kokain hergestellt (aus 1 Kilo Koka-Blättern können 10 Gramm Kokain hergestellt werden). Man sollte meinen, Koka sei daher illegal. In Peru ist es das aber nicht. Koka hat einen extrem hohen Anteil an Vitamin A, B2, C und Protein! Und gegen die Höhenkrankheit hilft es auch sehr gut (wir sind in den letzten Tagen häufig oberhalb 3500m gewesen). Die halbe Bevölkerung inklusive Kindern kaut in Peru Kokablätter, was hierzulande unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Ohne Kommentar ;-)
  

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Peru – Frühmorgentliches Papagaienkonzert

Vor dem Frühstück sind wir aufgebrochen zu den Papagai-Lehmbänken. Frühmorgens treffen sich dort hunderte Papagaeien und lecken am Lehm. Klingt komisch, ist aber so. Es war auf jeden Fall ein beeindruckendes Spektakel, den unzähligen Papagaien bei ihrem urigen Treiben zuzusehen und vor allem zuzuhören. Allerdings braucht man schon ein vernünftiges Fernglas, denn man darf nicht besonders dicht an die Lehmbänke rangehen. Mit meinem 250mm-Zoom-Objektiv kam ich nicht dicht genug ran.. 

Mit dem Boot sind wir dann weiter zu unserer nächsten Lodge. Auf dem Weg haben wir noch einen Fußmarsch durch den Dschungel zu einem beeindruckenden Giant Trees gemacht und haben einen Zwischenstopp am Machuwasi See eingelegt. Mit einem Floss haben wir das See-Ufer erkundet und neben einem Dutzend verschiedener Vogelarten mit teilweise seltsamen Frisuren auch ein fotoscheues Hund-großes Nagetier gesehen. Ich nenn es mal Peruanische Riesen-Wasser-Ratte..   

 

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Peru – Ab in den Bergnebelwald

Bei der Planung dieser Reise hatten wir immer den uns geläufigen englischen Begriff „Cloud Forest“ verwendet. Die deutsche Bezeichnung „Bergnebelwald“ hört sich zugegebenermaßen irgendwie komisch an. Der Name trifft es aber auf den Punkt, da im Gegensatz zum Regenwald die Baumwipfeln häufig nicht zu sehen sind – auf Grund von Bergnebel. Der Bergnebelwald ist der artenreichste aller Wälder in Ecuador und liegt sich zwischen 1000 und 3000 Meter Höhe in den Anden.

Ab Cusco sind wir mit Bioandean Expeditions in Richtung des Manu Cloud Forest aufgebrochen. Auf dem Weg haben wir in Ninamarca einen prä-Inka Friedhof besucht und waren im Wallfahrtsort Paucartambo, um einen Einblick in die einheimischen Tradition zu gewinnen. Anschließend ging es weiter in den Cloud Forest am Rande des Amazonas Regenwaldes, in dem wir u.a. den „Cock of the Rock“ getroffen haben. Nein, das ist nicht das, wonach es sich anhört ;-) Der Cock of the Rock ist der Nationalvogel Perus. Außerdem gab es in einem kleinen Reservat noch haufenweise anderes Getier zu sehen: viele teilweise anhängliche Äffchen, Tapire, Papagaien und einen Kayman.

Abends haben wir bei Einbruch der Dunkelheit mit einem kleinen Boot die letzten Kilometer durch den Bergnebelwald stromaufwärts genommen. Ausgerüstet mit Headlamps ging es zu Fuß durch den Dschungel zu unserem Nachtquartier: einfache seitlich offene Holzhütten mit je zwei Betten, zwei dringend nötigen Moskitonetzen, einer tierische Geräuschkulisse und dem perfekten Blick auf den klaren Sternenhimmel. 

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Peru – Machu Pichu, die verlorenen Stadt der Inkas

Machu Picchu ist eine der besterhaltenen Ruinenstädte und zählt zu den „Sieben Weltwundern“. Die Inkas erbauten die Stadt im 15. Jahrhundert in 2360 Metern Höhe auf dem gleichnamigen Berg in den Anden. Von Machu Picchu (zu deutsch „Alter Berg“) machten sich die Inka auf, um weite Teile der heutigen Länder Chile, Peru und Bolivien zu beherrschen.

Frühmorgens um 4:30 sind wir die ersten knapp 300 Höhenmeter von unserem Hostel im Tal Aguas Calientes bis zum Eingang von Machu Pichu marschiert. Es ging die ganze Zeit bergauf mit Taschenlampen über steinerne Treppen. Als einige der ersten Besucher haben wir dann den Gipfel Huayna Pichu bestiegen (weitere 300 Höhenmeter). Die Aussichten während des Aufstiegs und von oben auf die verlorene Stadt waren einmalig! Wir hätten auch noch viel länger dort oben bleiben können ;-)
Anschließend hatten wir dann noch genügend Zeit, um ausgiebig bei bestem Wetter die verlorene Stadt der Inkas zu erkunden und ein paar zutrauliche Alpacas zu treffen, bevor wir uns auf dem Rückweg den Luxus einer Busfahrt zurück nach Aguas Calientes gegönnt haben (12 USD für knapp 20 Minuten Busfahrt). Mit dem Zug geht es nun zurück nach Cusco und dort – Backpacker-typisch – ins Flying Dog Hostel.


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Peru – Auf dem Weg zum Machu Pichu

Nach 16 Stunden Reisezeit (HAM->AMS->LIM) stand unsere innere Uhr bereits auf 3 Uhr nachts. Es war für Björn und mich also kein Problem, uns direkt nach Ankunft in Lima im Pay Purix Backpacker Hostel eine Mütze Schlaf zu gönnen. Am nächsten Tag stand dann frühmorgens der nächste Flug von Lima nach Cusco auf dem Plan. Von dort sind wir per Taxi durch die Rushhour gerade noch rechtzeitig am Bahnhof in Poroy angekommen, um unseren Zug Richtung Machu Pichu zu bekommen. Puh, Glück gehabt! Wer könnte auch ahnen, dass der Flug mit 45 Minuten Verspätung unseren kompletten Sicherheitspuffer zunichte macht…

Nun begann der Urlaub: Die vierstündige Zugfahrt durch die Anden bis nach Aguas Calientes war wirklich eindrucksvoll. Die Aussichten ins Gebirge waren der Hammer! Insbesondere die langsame Zugfahrt durch das heilige Tal der Inkas entlang des Rio Urubamba ist beeindruckend. Links und rechts geht es fast senkrecht hoch.

 

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Usbekistan – Sightseeing und Party in Taschkent

Endlich wieder ein richtiges Bett, keine Plumsklos und eine Dusche, die sofort heiß ist! Am letzten Tag gönnten wir uns ein vergleichsweise nobles Hotel im Zentrum von Tashkent. Von hier aus haben wir die Altstadt, mit ihren verschlungenen Gassen (ideal zum Verlaufen!), das historische Museum mit einem englischsprachigem Guide (lohnt sich!) und noch ein paar nicht erwähnenswerte Sehenswürdigkeiten besucht. Und natürlich haben wir uns noch ein letztes Mal in das Menschengetümmel im Bazar gestürzt, um ein paar Leckereien für Zuhause mitzubringen. Einen derartig großen Bazar (über mehrere Gebäude und Ebenen) wie in Tashkent hatten wir in den letzten zwei Wochen noch nicht gesehen.

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Abends haben wir dann unsere Som gewinnbringend in einer Disco in russischem Bier und Vodka angelegt. Dabei hat sich leider der bekannte Unterschied zwischen Touristen-Preisen und Einheimischen-Preisen besonders deutlich gemacht. Wir haben pro Bier „nur“ 13.000 Som gezahlt, was genauso viel ist wir der offizielle Eintrittspreis (sowohl für Einheimische als auch für Touristen) von 3€. Dieser Eintritt ist für usbekische Verhältnisse schon wirklich teuer – und für ein Bier haben Einheimische auch definitiv keine 13 Scheine auf den Tisch gelegt so wie wir. Ein spanischer Expatriot, der länger in Tashkent lebt und Stammgast in der Disco ist, hat mir dann erzählt, dass das Bier hier wirklich sehr teuer ist und er immer 26.000 Som (also doppelt so viel wie wir!) pro Bier zahlt. Der Arme! Außerdem sagte er, dass selbst Kurze Vodka sehr sehr teuer sind. Das konnten wir nicht glauben und haben einem Einheimischen beim Vodka-Bestellen über die Schulter geschaut: zwei Kurze Vodka kosten 6.000 Som (1,50€). Als wir beim selben Barkeeper (ich nenn ihn der Einfachheit halber mal Igor) auch zwei Kurze bestellt und direkt mit einem süffisant wissenden Lächeln sechs Scheine auf dem Tresen drapiert haben, hat Igor erstmal gezögert. Nach unserem Fingerzeig zu den beiden Einheimischen hat Igor dann aber zähneknirschend aufgegeben und uns den Einheimischen-Preis gewährt!

Auf Grund mangelnder Russisch-Kenntnisse haben wir den richtigen Preis für ein Bier nicht mehr herausgefunden. Und weil daher eine Runde Bier genauso teuer wäre wie vier Runden Vodka, ist es unnötig zu erwähnen, dass dieser Abend ein russischer Abend wurde.

Igor hat mich dann später noch beim Wechselgeld beschissen und einen Schein zu wenig herausgegeben. Da mir das Kleingeld ziemlich egal war und ich aber wissen lassen wollte, dass mir sein kleiner Wechselgeld-Betrug durchaus aufgefallen ist, hat Igor sein unverdientes Trinkgeld dann in Form meiner persönlichen Interpretation von Sido’s arrogantem „Fuffies im Club“ bekommen. Igor hat geguckt wie ein kaputtes Auto, als die Scheine vor ihm auf dem Tresen niedersegelten. Danach hat er mich nicht mehr bedient und Björn musste Drinks holen.

Typen wie Igor waren in den letzten zwei Wochen in Usbekistan und Tajikistan aber die absolute Ausnahme (wenn man mal von den Taxifahrern absieht, die in 80% der Fälle einen falschen Preis nannten, weil das Verhandeln zu ihrem Business dazugehört). Wir haben hier fast durchweg nette, herzliche und vor allem hilfsbereite Menschen kennengelernt, die es nicht auf unser Geld abgesehen haben. Dass ich es mir mit Igor verscherzt habe, war es mir wert! Sein Gesicht hättet ihr sehen sollen..

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Tadjikistan – Auf dem Bazar in Istravashan

Unser Fahrer hat uns auf der Rückfahrt vom Iskander-Kul wie vereinbart bis nach Istravashan gebracht. Dort wurden wir dann beim erstbesten Hotel abgesetzt. Es stellte sich zwar als ziemliche Bruchbude heraus, aber immerhin konnte Munim, der Sohn des Hotelinhabers, erfolgreich eine funktionierende warme Dusche präsentieren. War ja nur für eine Nacht..

Munim lobpreiste „Germania“ sowie diverse deutsche Fußballer und natürlich Opel in den höchsten Tönen. Opel? Ja, genau. Was in Usbekistan der Lada ist (fast jeder fährt einen) ist in Tadjikistan der Opel! Ich habe noch nie eine ganze Stadt fast ausschließlich voller Opel gesehen. Scheinbar die gesamte tadjikische Mittelschicht (80%) fährt Opel. OK, die restlichen 10% (Oberschicht?) waren Mercedes und der Rest bunt gemischt.

Besucht haben wir in Istravashan nur eine Madrassa, ein Restaurant um auf einem Teebett für eine Weile die Füße hochzulegen und den Bazar. Wie schon tagszuvor in Denau gab es auf diesem Bazar auch wieder alles erdenkliche zu kaufen.

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Wir hatten es auf die für Istravashan berühmten süßen Trauben kishmesh abgesehen. Eigentlich sollte eine kleine Probierportion ausreichen, aber wir wurden erneut von verschiedenen Händlern reich beschenkt. So verließen wir den Bazar ohne einen Somoni ausgegeben zu haben mit knapp 2 Kilo süßen Trauben. Seltsam, aber sehr lecker!

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Tadjikistan – Am Bergsee Iskander-Kul

Circa 90 % von Tadjikistan besteht aus Bergen. Einige davon im östlichen Pamir Gebirge sind sogar über 7000 Meter hoch. Ganz so weit sollte unser Abstecher in dieses stark vom Bürgerkrieg (1992-1998) gebeutelte Land jedoch nicht gehen. Stattdessen sind wir in das Fann Gebirge gefahren. Unser Fahrer hatte glücklicherweise einen Jeep, sodass die eng gewundenen steilen Schotterpisten in den Bergen kein Problem waren.

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Im Fann Gebirge haben wir in dem 2000 Meter hoch gelegenen Bergdorf Sarytag bei einer Gastfamilie übernachtet und mehrere kurze Wanderungen gemacht. Im Mai ist es dort noch relativ kühl. Umso besser, dass unsere Gastgeber abends die Sauna für uns vorgeheizt hatten. Herrlich!

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Die Berglandschaft um Sarytag mit ihren Schnee bedeckten Gipfeln und vor allem der Bergsee Iskander-Kul mit den am Ufer schroff empor reichenden Bergen sind wirklich atemberaubend! Wir hatten gutes Wetter und so gab es beeindruckende Spiegelungen der Berge im See. Wir sind dann noch kurz bei der direkt am Iskander-Kul gelegenen Dacha vom Präsidenten vorbei gekommen – er war jedoch leider nicht da..

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Die knapp dreistündige Hinfahrt ab Dushanbe zum Iskander-Kul durch diverse Tunnel auf den mit Schlaglöchern übersäten Straßen hat sich wirklich gelohnt. Die Tunnel durch die Berge waren teilweise mehrere Kilometer lang, schlecht bis nicht beleuchtet, von entgegenkommenden und überholenden LKWs geprägt und bei einer längeren Autopanne müsste man mit einer ordentlichen Menge Kohlenmonoxid rechnen..

Auf dem Rückweg konnten wir uns diese Tunnel sparen, denn unser nächstes Ziel ist Istravashan. Organisiert hatten wir diesen gesamten Trip inklusive Fahrer, Homestay und gelegentlich per Handy hinzugezogenem Dolmetscher über den lokalen Reiseanbieter AdvanTour.

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Usbekistan – Fotoshooting in Denau

Von Boysun sind wir nach Denau aufgebrochen. In Denau hatten wir die Wahl zwischen dem vermutlich schlechtesten Hotel in Usbekistan (Hotel Denau – wenn man den Berichten anderer Backpacker glaubt ist das ein ziemliches Drecksloch ohne funktionierende Dusche) und dem Hotel Eurasia. Wir haben uns für letztes entschieden und die knapp 40€ investiert in der Hoffnung auf eine heiße Dusche. Dusche war vorhanden – WLAN nicht.

Nach einem Geldtausch auf dem Schwarzmarkt (mit USD kommt man in Denau nicht weit und wir hatten fast keine Som mehr) und etwas Rumfragen bezüglich WLAN sind wir dann beim Supermarkt Yubilenyniy gelandet. Vom Kassierer Bobram (oder so ähnlich) haben wir dann nach einer per Google Translate geführten Unterhaltungen auch das WLAN-Passwort Denov12345 rausbekommen. Als wir uns auf dem Fußboden im Supermarkt-Foyer niedergelassen und Emails geschrieben haben, kam Bobram dann wieder und gab mir seine Email-Adresse (keine Ahnung warum). Nachdem ich seine Frage „Can you take photo, Mister?“ bejaht habe und meine Kamera hervorgekramt habe, hat er mit seinem Handy ein Foto von Björn und mir gemacht. Da bestand offensichtlich ein Missverständnis..

Später hat sich das WLAN dann noch kurz verabschiedet und Bobram hat dies vergeblich mit Google Translate versucht zu erklären (siehe Foto):

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Bis zu diesem Zeitpunkt dachten wir, Denau sei ziemlich langweilig. Dann sind wir auf den weitläufigen Basar gegangen und wollten uns zum Abendessen ein paar Lebensmittel kaufen. Häufig wollten die Händler unser Geld jedoch gar nicht annehmen, sondern bestanden darauf uns zu beschenken! Sonderlich häufig scheinen hier keine Touristen vorbeizukommen..

Meine lässig am Handgelenk baumelnde Kamera wirkte geradezu wie ein Usbeken-Magnet: innerhalb des knapp einstündigen Basarbesuchs wurde ich von circa einem Dutzend verschiedenen Händlern gebeten, sie zu fotografieren.

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Mit einer Tüte voller Süßigkeiten, Käse und Brot haben wir den Basar verlassen und den nächsten Grill angesteuert. Schnell hatten wir Tee und vier Schaschliks, was zusammen mit der Basar-Ausbeute unser entspanntes Abendessen werden sollte. Doch es wurde keinesfalls entspannt! Sehr schnell wurden wir von einigen Usbeken belagert, die unbedingt Fotos mit uns machen wollten, Telefonnummern und Adressen austauschen wollten (um uns bald in Hamburg zu besuchen) und einem Englisch-Lehrer, der uns unbedingt seine Schule zeigen wollte. Zwischendurch kamen junge Frauen, die Fotos von sich oder ihrem Baby wollten.

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Wir konnten die Masse schließlich davon überzeugen, dass wir zuerst die Schaschliks (und weitere Teigtaschen, die wir nicht bestellt hatten aber unbedingt probieren sollten) aufessen und danach die Fotos machen. Gesagt, getan. Die Usbeken waren geradezu Foto-verrückt und wir waren offensichtlich die totale Attraktion. Es wurden Fotos gefordert mit uns und allen anwesenden Senioren, mit vertauschten Mützen, mit den Damen, mit den Schaschliks und dann nochmal von vorne… Es war wirklich urkomisch! Nachdem wir dann irgendwann die Schaschlik-Bude verlassen und mit dem Fotoshooting offensichtlich viele Usbeken glücklich gemacht hatten, sind wir weiter in einen benachbarten Park spaziert. Die Usbeken dort waren auch sehr gesprächig – und ebenfalls sehr fotogen..

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Usbekistan – Expedition zum Teshiktosh

Wir hätten in Boysun theoretisch den öffentlichen Bus um 11:00 nach Machay nehmen können (7.000 Som) und uns dann in dem wirklich sehr großen Bergdorf durchfragen können zu einem Dolmetscher, zu einer Gastfamilie und zu einem Guide nach Teshiktosh. Das hätte sicher zwei Stunden gedauert. Stattdessen haben wir die am Vorabend arrangierte Verabredung mit der Englisch-Lehrerin Munis genutzt. Munis war sehr hilfsbereit und hat uns einen Fahrer, einen Guide, eine Dolmetscherin (sie selber) und eine Gastfamilie organisiert!

Die Fahrt mit dem alten Soviet-Jeep von Boysun durch die Berge bis zur Gastfamilie in Machay hat knappe 2 Stunden gedauert und war wirklich abenteuerlich. In Deutschland wären derartige Straßen geschlossen! Die Familie hat uns wirklich sehr herzlich empfangen. Wir haben ein Zimmer mit zwei weichen Matte erhalten, auf denen wir unsere Schlafsäcke ausrollen konnten. Abends nach der Wanderung gab es ein leckeres Dinner im Kreise der Familie und morgens ein ausgiebiges Frühstück. Dank unserer Dolmetscherin waren endlich auch mal ausführliche Unterhaltungen möglich: über Obstanbau, Nutztierhaltung, Militär und die Parallelen zwischen der DDR und SSR (Usbekische Soviet Sozialistische Republik). Ich habe auf meinen Reisen noch nie so herzliche Menschen getroffen. Unseren Wunsch, ihnen wenigsten 10$ als kleines Dankeschön für Kost und Logie zu bezahlen, haben sie vehement abgelehnt. In dieser Kultur ist es noch üblich, Fremden einfach so Unterschlupf zu gewähren.

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Nach dem Check-In im einfachen Lehmhaus der Gastfamilie in Machay sind wir mit dem Jeep bis zum Beginn des Teshiktosh-Trecks gefahren und haben dort noch zwei Esel organisiert. Die Belegschaft für unsere kleine Expedition war nun komplett.

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Es gab dann noch ein klitzekleines Kommunikationsproblem („The Teshiktosh hike takes us about one hour. Maybe two hours.“). Die Wanderung hat insgesamt 6 Stunden gedauert, ging fast ausschließlich steil bergauf und in der zweiten Hälfte nur über unbefestigte Wege und über riesige Felsen! Alles in Allem war der Hike eine positive Überraschung – wenn auch sehr anstrengend. Zwischendurch gab es einen kurzen aber heftigen Schauer. Wir fanden Zuflucht unter einem Felsüberhang und konnten unsere durchnässten Klamotten an einem spontan angezündeten Lagerfeuer trocknen. Danach ging es weiter mit der wichtigen Information „Only three minutes until we resch Teshiktosh!“. Die 3 Minuten waren dann doch 30 Minuten und zeigten erneut, dass Entfernungen und Zeiträume in Usbekistan offensichtlich in anderen Dimensionen gemessen werden. Oder Usbeken haben einfach eine anderes Zeit-Verständnis.

Teshiktosh wurde in unseren Reiseführer Lonely Planet übrigens quasi nur in einem einzigen Nebensatz erwähnt. Es kommen monatlich durchschnittlich nur knapp 2 bis 10 Touristen hier her. Teshiktosh bedeutet in etwa „Loch im Felsen“ und besteht aus drei Höhlen, in denen Überteste von Neandertaler gefunden wurden. Die dritte Höhle ist am eindrucksvollsten, da sie einen Ausgang nach oben hat, den man mit einer Kletterpartie erreichen kann.

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Die Ausblicke während der Wanderung waren atemberaubend und eine Entschädigung für schmerzende Füße!

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Achso, bezahlt haben wir für den gesamten Ausflug 150.000 Som (40€) für den Fahrer, der sicherlich dem Guide etwas davon abgeben hat. Die Dolmetscherin wollte knapp 10€. Wir hätten auch das Doppelte bezahlt – denn der Trip war definitiv das bisherige Highlight! Für den Hike benötigt man definitiv einen Guide und als Dolmetscher (falls sie zufällig gerade in Boysun ist) beziehungsweise als Organisator können wir Munis (+998 946756304 oder +998 944661868) wärmstens empfehlen.

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Usbekistan – Es geht auch mit Händen und Füßen

Von Samarkand hatten wir nun einen etwas längeren Trip vor uns über Shakhrisabz, dann Guzor und schließlich nach Boysun. Unsere tschechischen Freunde aus Khiva hatten wir bereits per Zufall in unseren Hostels in Bukhara und Samarkand wieder getroffen. Die beiden hatten trotz fließendem Russisch und langem Verhandeln für den knapp zweistündigen Trip nach Shakhrisabz 20.000 Som (5 €) statt den geforderten 25.000 pro Platz bezahlt. Außerdem mussten sie noch knapp 1 Stunde warten, bis der Taxi-Fahrer alle vier Plätze verkauft hatte.

Wir machten uns also auf ein interessantes „Gespräch“ mit den Taxi-Fahrern gefasst. Ausgerüstet mit einem Stück Papier („Shakhrisabz 2 x 15.000 Som“) hat es dann erstaunlicherweise keine 5 Sekunden gedauert, bis wir zwei Plätze hatten und die Fahrt losging. Offensichtlich hatte der Fahrer schon länger auf zwei weitere Mitfahrer gewartet und er hätte uns vermutlich auch für weniger Som mitgenommen. Es geht uns hierbei übrigens nicht darum, möglichst viel Geld zu sparen, sondern das Verhandeln ist hier Teil der Kultur und des Reise-Erlebnisses.

Wir hatten dann knapp 7 weitere Mitfahrer: eine ältere Dame (ich nenn sie jetzt mal Big Mama , weil sie die Hälfte der Rückbank belegte), ein Huhn und ein Vogel in Big Mama’s Tüten zwischen unseren Füßen, der Mann von Big Mama und einige Wellensittiche in seiner Kiste. Auf dem Weg hat Big Mama dann noch haufenweise Rhabarber eingekauft und ne Runde ausgegeben.

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Die knapp zweistündige Fahrt von Shakhrisabz nach Guzor hat dann nur noch 7.000 Som pro Platz gekostet. Außer uns war noch ein achtzehnjähriger Clown und ein junges Mädchen mit an Board. Nach mehreren Unterhaltungen per Zeichensprache, Handyfotos und Taschenrechner hat der Clown tatsächlich noch versucht, Björn mit dem Mädel zu verkuppeln..

In Guzor wurden wir direkt an den nächsten Fahrer übergeben. Wir waren bereits 3 Mitfahrer (der Clown war auch noch mit dabei) und hatten keine Lust auf einen vierten Mitfahrer zu warten. Daher zogen wir eine unser vorbereiteten Joker-Karten („сколько стоит, если мы платим за оставшиеся места и немедленно уехать?“) und die Fahrt konnte sofort losgehen.

Nach knapp 3 amüsanten Stunden mit unsren neuen Freunden sind wir in Boysun angekommen und checkten in das einzige (wirklich grottige) Hotel im Stadtzentrum ein. Das einzig Positive: seit vier Tagen gab es endlich mal wieder eine warme Dusche! In Boysun haben nun erneut die typisch usbekische Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit zu spüren bekommen. Wir mussten nun unseren Trip in das Bergdorf Machay, die Wanderung nach Teshiktosh und einen Homestay in Machay für den nächsten Tag zu organisieren. Mit Hilfe einer weiteren Joker-Karte („нам нужен руководство отправиться в поход, чтобы Teshiktosh.“) hatten wir bald Telefonnummer und Namen von Familien in Machay, bei denen wir wohnen könnten. Außerdem hatten wir eine usbekische Englisch-Lehrerin am Handy eines Einheimischen und verabredeten uns für den nächsten Vormittag mit ihr. Beim abendlichen Streifzug durch die spartanischen Gaststätten in Boysun haben wir dann noch den englischsprachigen Bürgermeister von Boysun kennengelernt und er hat uns noch eine weitere Adresse in Machay gegeben. Mit Russisch-Kenntnissen wäre alles sicherlich einfacher gewesen. Aber wir waren uns sicher, dass wir mit Händen und Füßen genug erreicht hatten, um den Trip nach Teshiktosh morgen hinzubekommen!

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Usbekistan – Verlaufen im jüdischen Viertel von Samarkand

In Samarkand haben wir – nach etwas Suchen und Fragen – durch ein scheinbar vor Touristen verstecktes Tor in das jüdische Viertel gefunden. Nach ein paar weiteren Unterhaltungen in Zeichensprache und gebrochenem Englisch haben wir dann auch die alte Synagoge gefunden. Ein alter freundlicher Herr auf der Straße hat dann dem Rabbi Bescheid gesagt – und fünf Minuten später haben wir vom Rabbi persönlich eine Führung durch die Synagoge bekommen. Er war sichtlich stolz auf die vielen Toras und auch sehr gesprächig.

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Auf dem Rückweg aus dem jüdischen Viertel heraus wollten wir einen anderen Weg nehmen. Dies hat sich schnell als kompliziertes Unterfangen herausgestellt. Zum Glück trafen wir ein paar Kids (8 bis 12 Jahre), die sich offensichtlich riesig freuten, mit uns Englisch zu sprechen. Erstaunlicherweise sprachen sie besseres Englisch als viele Usbeken, die wir bisher trafen. Den Ausweg aus dem Viertel mit seinen verschlungenen Gassen haben uns die Jungs schließlich auch gezeigt und zwar durch den Hinterhof und die Flure ihrer Grundschule! Sie wollten uns noch bis zum Registan und dann zu unserem Hotel begleiten. Davon konnten wir sie nur mit ein paar Süßigkeiten und klaren Worten abbringen.

Achso, die eigentliche Sehenswürdigkeit in Samarkand haben wir uns neben dem Bazar und der Bibi-Khanym Moschee natürlich auch noch angesehen: The Registan. Dies sind die drei eindrucksvollsten Medressas (Koranschulen), die man in ganz Usbekistan (und vermutlich im gesamten Zentral-Asien) findet! Leider erfolgten gerade Bauarbeiten, sodass wir nicht reingekommen sind, sondern nur einige Blicke über den Bauzaun erhaschen konnten. Und das Versprechen eines offensichtlich korrupten Polizisten hat dann leider doch nicht funktioniert („You can get in tonight at 8 PM for 7,50$. But it’s a secret! Only for you!“). Scheinbar wussten seine Kollegen, die abends den Bauzaun bewachten, nichts von diesem Geheim-Eintritt… oder sie waren einfach nicht korrupt genug!

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Usbekistan – Bei Einheimischen im Bergdorf

Vom Yurt Camp sind wir nach dem Frühstück in das 140 km entfernte Bergdorf Asraf gefahren. Auf dem Weg haben wir mehrere Dutzend Wüsten-Schildkröten gesehen, die langsam die Straße überquert haben. Scheinbar ein klein wenig lebensmüde..

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Im Bergdorf Asraf sind wir bei einer Familie (Yahshigul’s Homestay) in einer kleinen Lehmhütte untergekommen. Unser Gastgeber Rakhmat sprach sogar etwas Englisch. Die Familie versorgt sich (und uns) größtenteils selber durch die angebauten Lebensmittel und durch die eigene Tierhaltung. Rakhmat’s Mutter hat zum Beispiel gerade Ziegenkäse-Kugeln gemacht – sehr lecker!

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Bei einem Spaziergang mit Rakhmat durch das Dorf haben wir einige interessierte Kinder und Ältere getroffen. In Asraf wohnen nur 18 Familien. Fließendes Wasser bekommen die Familien von dem kleinen Fluß, der durch das Dorf fließt. Gekocht wurde an der Feuerstelle, Elektrizität war Mangelware und die Dusche kalt. Klingt erstmal spartanisch. Aber wir haben uns wirklich sehr gut mit Rakhmat und seiner Familie verstanden, sodass wir gut auf den ganzen Luxus verzichten konnten. Schließlich hatten wir Kerzen – und wer braucht schon eine warme Dusche…

Achso, eine kurze, knapp vierstündige Wanderung im Nuratau Gebirge (in dem sich das Dorf befindet) haben wir mit Rakhmat auch noch gemacht. Am höchsten Punkt gab es dann großartige Aussichten auf die Kyzylkum Steppe und auf den weit entfernten Aidarkul See.

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Usbekistan – Im Yurt Camp

Unsere Weiterfahrt von Bukhara in das Yurt Camp beim Dorf Dungalak am Aidarkul See hatten wir bereits am Vorabend mit einem Taxifahrer ausgehandelt. Für Fahrten zum Aidarkul werden in der Regel über 100$ verlangt. Wir sind die Sache andersrum angegangen und haben uns auf 25$ pro 100km geeinigt und ihm erst danach die geplante knapp 240km lange Route auf der Karte gezeigt, sodass wir uns für die Tour auf 70$ einigen konnten. Begleitet von etwas Modern Talking, haufenweise Andere-Kultur-Musik und mehreren Unterhaltungen in Zeichensprache sind wir innerhalb von 5 Stunden pünktlich zum Mittag im Yurt Camp angekommen.

Die Wüste rund um das Yurt Camp gleicht aufgrund vorangegangener Regenfälle größtenteils eher einer grünen Steppe mit kleinen sandigen Wüstenabschnitten. Die unglaubliche Nachmittagshitze ließ sich jedoch nun im Mai nur gut aushalten im Schatten auf gemütlichen Matten und Kissen mit Tee, entspannter Musik, Mittagsschlaf und dem Rauschen des Wüstenwindes. Fast wie ein Tag am Meer – nur ohne Meer. Ich will nicht wissen, wie heiß und wie karg es hier erst im Sommer wird..

Wir sind dann noch zum 14 km entfernten Aidarkul See gefahren und haben danach eine kurze Wanderung in der Steppe beim Yurt Camp unternommen. Abends gab es ein gemütliches Lagerfeuer mit Gitarren-Begleitung (usbekische Country-Musik?), Vodka und einem spektakulären Sternenhimmel. Einige einheimische Touristenführer sprachen sehr gut Englisch und Deutsch, sodass wir an dem Abend sehr viel über Land und Leute erfahren haben. Außerdem war es auch recht lustig, da eine japanische Backpackerin eindrucksvoll (=peinlich) bewiesen hat, dass sie zu viel Vodka intus hatte. Am nächsten Morgen war sie nicht beim Frühstück – vermutlich um den Gesichtsverlust zu vermeiden.

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